Das Lager in Fideris startete in diesem Jahr etwas verzögert. Da ich direkt aus Zermatt anreiste, und die Zugverbindungen nicht mit dem Fahrplan des Cars übereinstimmte, mussten alle Teilnehmer inklusive Leiter über eine Stunde an der Autobahnraststätte ausharren, um mich schliesslich zur passenden Zeit am Bahnhof abzuholen. Trotz der Verzögerung kamen wir alle gut in den Heubergen an. Unter den Teilnehmern gab es viele «Routiniers», solche die schon über viele Jahre immer dabei sind. In diesem Jahr gab es aber auch einige neue Gesichter. Ihnen wurde oben von allen geholfen und so fanden alle schnell ihre Zimmer.
Nach dem ersten Mittagessen ging es für den Nachmittag auf die Piste. Dieser erste Nachmittag endete für jemanden bereits früh: Katja verletzte sich bereits nach kurzer Zeit am Handgelenk und musste ins Spital. Anja und Jonas begleiteten sie und wenig später mussten wir erfahren, dass gar eine Operation nötig ist. Allen anderen ging es glücklicherweise gut und dank dem Abendprogramm von Max bewegten wir uns auch noch in der Dunkelheit draussen und hatten unseren Spass!
Am zweiten Tag wurden die Skigruppen noch einmal etwas neu durchmischt und somit konnte schliesslich in den verschiedenen Niveaugruppen auf dem Schnee gearbeitet werden. Dank des wunderbaren Wetters in den ersten Tagen war in den Heubergen ziemlich was los. Für uns hiess das: längere Wartezeiten beim Mittag- und Abendessen. Aber auch dies ging wieder vorbei und wir konnten uns hauptsächlich über die traumhaften Verhältnisse freuen.
Am Abend des 28. Dezember hatten dann drei unserer Leiter ihre «Feuertaufe»: Das erste Mal mussten/durften sie das Abendprogramm für das Lager organisieren. Mit einem Mini-Turnier, bei welchem Man Ping-Pong-Bälle in entfernte Becher werfen musste, begeisterten sie die Teilnehmer sowie Leiter. Nicht alle waren an diesem Abend so treffsicher, Spass hatten aber mit Sicherheit alle! ?
Je länger unser Lager dauerte, desto schwieriger wurden die Wetterverhältnisse. In den letzten Tagen wurde unser Elan durch starken Wind und eisiger Kälte etwas gebremst. An einem Morgen konnten wir nur an einem Lift fahren. Dies veranlasste einige Leiter und Teilnehmer dazu, im Schnee eine Burg im «Kampf gegen die Natur» zu bauen. Geschützt vor dem Schnee und aufgewärmt durch das Bauen ging aber auch dieser Morgen schnell vorbei.
Durch den starken Wind mussten die Leiter am Mittag des vorletzten Tages eine kleine Tradition streichen: Das Raclette am offenen Feuer bei diesen Bedingungen durchzuführen, wäre zu gefährlich gewesen. Nach kurzer Absprache mit der Küche bot sich aber eine optimale Alternative: Wir kamen in den Genuss von (zu viel) Fondue! Wir stellten gemeinsam eine Regel auf: Wer das Brot verliert, muss die Skipiste hochlaufen. Es kam, wie es kommen musste: Nicht wenige liefen kurz vor 20:00 die Skipiste in kurzen Hosen hoch, um nachher verschwitzt wieder runterzulaufen.
Als Abschluss öffnete die Schneebar der Heuberge extra für uns. Es gab Punch und dank unserem DJ Jonas einige Hits. Es wurde viel getanzt und gesungen! Nach und nach schickten die Leiter jedoch die jüngeren Teilnehmer ins Bett und gingen schliesslich selber schlafen.
Auch der letzte Morgen brachte nicht das beste Wetter mit sich. Wir alle nahmen uns also genügend Zeit, alles wieder in die Koffer zu verstauen. Nach dem obligaten Menschenslalom luden wir unser Gepäck in einen Anhänger und holten uns Schlitten für den ersten Teil des Heimweges. Die Schlittelpiste war auch in diesem Jahr nicht ungefährlich und so kam es, dass einige von uns ziemlich froh waren, einen Helm und Rückenpanzer zu tragen.
Fast ohne Blessuren, mit wenig Schlaf und vielen tollen Erinnerungen konnten wir schliesslich unsere Heimreise antreten. Auch in diesem Jahr war Fideris für mich ein Erfolg und ein unvergessliches Erlebnis. Ich hoffe, dass auch im nächsten Jahr begeisterte Kinder dabei sind und bedanke mich auf diesem Weg noch einmal herzlich bei der tatkräftigen Mitarbeit von allen Leitern! Ich freue mich auf nächstes Jahr!
Lia Kiener, Hauptleitung Lager Fideris